Revolutionär: die minimal-invasive Follicular Unit Extraction (FUE)
In den Händen eines „FUE-Spezialisten" ist die Follicular Unit Extraction (FUE) eine wirklich revolutionäre Methode der Haarchirurgie: Neben einem vollkommen natürlich wirkenden Ergebnis in den transplantierten Gebieten (auch bei näherem Hinsehen aus kurzer Distanz) sucht man dann auch im Donorgebiet (= Spendergebiet) nach chirurgischen „Spuren" vergebens: Narbenbildung ist minimal und für das blosse Auge unsichtbar. Mit äusserster Sorgfalt und Präzision sowie unter mikrochirurgischen Bedingungen werden die zu transplantierenden Haarfollikel des „Haarkranzes" einzeln mit Hilfe einer feinen Hohlnadel (von 0,75 -0,8 mm Durchmesser) weitgehend aus ihrem Gewebsverband gelöst und anschliessend vorsichtig entnommen (- die Rasur des Donorgebietes ist dabei unvermeidlich). Der Eingriff ist skalpellfrei, die Verwendung chirurgischer Nähte entfällt. Blutungen treten während der gesamten Behandlung quasi nicht auf, und die Heilungsphase ist bemerkenswert kurz (wenige Tage).
Es ist demnach kein Wunder, dass in den letzten Jahren ein wahrer „Hype" um diese noch junge Behandlungsmethode entstanden ist.
Die korrekte Durchführung (mit 0,75-0,8-mm-Hohlnadeln) erfordert jedoch nicht nur exzellente Feinmotorik und langjährige mikrochirurgische Erfahrung seitens des behandelnden Arztes, sondern auch „eine gehörige Portion" Geduld. Die tägliche Routine ist für das Erzielen von hervorragenden Ergebnissen ein absolutes Muss. Die „nur gelegentliche" Anwendung der FUE-Technik führt in aller Regel zu äusserst bescheidenen Ergebnissen. Die direkt aus dem Haarkranz entnommenen Haarfollikel sind extrem delikate anatomische Strukturen, nur von sehr wenig schützendem Gewebe umgeben und deshalb äusserst anfällig für mechanische Beschädigung.
Das Einsetzen der extrahierten Follicular Unit Grafts wird wie bei der traditionellen Streifenmethode ebenfalls unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei werden durch Dr. Heitmann zunächst einmal die vom Haarausfall betroffenen Stellen unter Verwendung mikrochirurgischer Instrumente mit minimalen „Empfangsöffnungen" versehen, in die anschliessend die Follicular Unit Grafts mit grösster Sorgfalt und Präzision eingesetzt werden. Auch dazu ist eine Rasur im Einzelfall unbedingt erforderlich, aber auf jeden Fall zu empfehlen.
Bei den „Empfangsöffnungen" handelt es sich um kleinste Inzisionen (= Einschnitte), deren Oberfläche kaum messbar ist. Die Länge und Tiefe dieser Inzisionen sind gerade einmal so gross, dass die extrahierten Follicular Unit Grafts genau hineinpassen. Sichtbare Narbenbildung im Empfangsgebiet wird auf diese Weise vollkommen verhindert, und eventuelle vorübergehende Durchblutungsstörungen der Kopfhaut werden auf ein Minimum reduziert. Darum gelingt es uns auch, regelmässig Haardichten von bis zu 70 Follikulären Einheiten pro cm² in einer einzigen Sitzung zu erreichen („Dense Packing"). Dies gilt natürlich nicht flächendeckend, sondern ist vor allem für die Vorderkopfareale (hinter dem eigentlichen Haaransatz) vorbehalten. Eine Verdichtung ist hier dann in aller Regel auch nicht mehr nötig (sog. One-Pass-Result).
Der Einstichwinkel bzw. die Richtung jeder einzelnen Inzision muss dabei an die Wuchsrichtung der ursprĂĽnglichen Haare angepasst werden. Diese ist oftmals selbst bei kahlen Gebieten noch an den miniaturisierten Resthaaren (= Flaumhaaren) gut zu erkennen.
Die FUE-Technik ist höchstanspruchsvoll und sehr zeitaufwendig. Dr. Heitmann ist davon überzeugt, dass an einem Behandlungstag dann auch „nur" 750 - 1000 follikuläre Einheiten in verantwortlicher Weise mit dieser Methode transplantiert werden können. Solch eine Tagesbehandlung (Extraktionsphase und die Implantation) erfolgt ebenso wie bei der traditionellen Streifenentnahme unter örtlicher Betäubung und dauert in der Regel 8-10 h. Die Heilungsphase ist allerdings so kurz, dass sich die Behandlung an 2 Folgetagen problemlos fortsetzen lässt (bis zu 3 Behandlungstage pro Behandlungsblock). Ein weiterer Behandlungsblock von wiederum bis zu 3 Behandlungstagen kann dann - sofern das Donorgebiet es zulässt - nach weiteren 4 -6 Monaten erfolgen. Für eine „grosse" Behandlung von bis zu 5.000 Grafts (= ca. 10.000 Haaren) ergibt sich folgendes Beispiel:
1. Behandlungstag bis zu 1000 Grafts
2. Behandlungstag weitere 1000 Grafts (ÎŁ 2000 Grafts)
3. Behandlungstag weitere 500 Grafts (ÎŁ 2500 Grafts)
Nach 4-6 Monaten:
4. Behandlungstag bis zu 1000 Grafts (ÎŁ 3500 Grafts)
5. Behandlungstag weitere 1000 Grafts(ÎŁ 4500 Grafts)
6. Behandlungstag weitere 500 Grafts (ÎŁ 5000 Grafts)
In einigen Fällen sind für das Erzielen eines optimalen Ergebnisses sogar bis zu 10.000 Grafts (20.000 Haare) notwendig. Ein dritter bzw. vierter Block von erneut drei Behandlungstagen wäre dafür erforderlich (sofern im individuellen Fall das Donorgebiet dies auch zulässt).
Noch einmal zusammengefasst hat die Follicular Unit Extraction (FUE) folgende wesentliche Vorteile (gegenĂĽber der traditionellen Streifenentnahme-Technik):
- skalpellfreier Eingriff
- keine chirurgischen Nähte oder Klammern
- keine nennenswerten Blutungen
- sehr kurze Heilungsphase mit deutlich geringeren Schmerzen
- keine sichtbare Nabenbildung (im Empfangs- und Donorgebiet)
- Tragen einer Kurzhaarfrisur auch nach der Behandlung möglich
- mögliche Verwendung von Körperhaaren
- Korrektur traditioneller Streifennarben problemlos möglich
Was ist vor der Behandlung zu beachten?
Was ist nach der Behandlung zu erwarten?
Was ist nach der Behandlung zu beachten?